Laserplastik ›Raumkonstruktion‹
EMCO Innovationscenter Hallein
[1991]
i
Aufgabenstellung:
Die Plastik RAUMKONSTRUKTION hat die Aufgabe, im gesamten Innenbereich des »Satelliten« des EMCO-Innovationscenters live an Ort und Stelle Mutationen von vergänglichen Bildfolgen auf Wände, Decke und Boden zu zeichnen und zu malen.
Die ideale Verbindung einer traditionellen künstlerischen Disziplin mit modernster Hochtechnologie soll hergestellt werden. Wir gehen davon aus, daß bei diesem KUNST-AM-BAU-Projekt als Besonderheit der Situation EMCOs entsprechend, ein hochtechnisches, jedoch trotzdem künstlerisches Ergebnis erzielt werden sollte. Nicht die Präsentation einer starren »Kunstkonserve« ist angestrebt, sondern das Entstehen einer Folge von möglicherweise immer wieder anderen Originalen.
ii
Beschreibung Skulptur-Grundkörper:
Das Basisobjekt der RAUMKONSTRUKTION ist eine elektrokinetische Plastik aus Stahl und Marmor bzw. Naturstein. Standort dieser Plastik ist die Halle des »Satelliten« im Bereich des Stiegendurchbruches. 2 Steinblöcke sind an Boden und Decke montiert und durch 3 ca. 12 Meter lange Stahlträger miteinander verbunden. Auf 2 der Stahlträger laufen 2 computergesteuerte Zeichenarme, in alle Richtungen dreh- und schwenkbar, über alle 3 Stockwerke hinweg auf und ab. An den Spitzen dieser Zeichenarme sind 2-kanalige Laserscanner angebracht, die, wieder computergesteuert, an dafür vorbestimmten Stellen quer durch den Raum abstrakte Bilder zeichnen. Es sollte möglich sein, daß beide Zeichenarme gleichzeitig und gemeinsam an z.B. einem großen Bild im Erdgeschoß arbeiten oder unabhängig voneinander, auch quer durch die Treppe, Bilder in verschiedenen Ebenen entstehen lassen.
iii
Bildaufbau:
Die für die Bilder vorgesehenen Wände haben eine neutrale Oberfläche; eine dynamische, eventuell bunte Phasenzeichnung besteht, solange der Laser an dieser Stelle arbeitet.
Bei unserem künstlerischen Anspruch sind die Lasergrafiken abstrakte und abstrahierte 2D-Strichgrafiken (ausgehend von Punkt, Strecke, Polygon, Kreis, Rechteck und unregelmäßigen Varianten, bzw. Zusammensetzungen aus diesen) mit max. 300 Bildpunkten pro Laserarm, die mittels der elektronischen Möglichkeiten des Laser-Modulators in 3D-Grafiken (Extrusionskörper und Rotationskörper) und Scheinbewegungen verwandelt werden, um dann auf Flächen und in den Raum projiziert zu werden.
Die Abfolge der Grafiken ergibt sich aus der Bildkomposition und diese wieder aus den optischen Möglichkeiten im Raum und den technischen Möglichkeiten des Fahrgestelles sowie der Beweglichkeit und Geschwindigkeit der Roboterarme, Distanzen zurückzulegen und Bewegungen durchzuführen. Da es sich bei diesem Objekt um ein einzigartig neues, bisher in dieser Kombination noch nicht durchgeführtes Kunst-Projekt handelt, werden die endgültigen formalen/künstlerischen Entscheidungen erst in der Produktionsphase gefällt.
iv
Steuerung:
Für die Unterbringung der Computer-Steueranlage wird ein eigener, öffentlich nicht zugänglicher Raum gebaut.
Das Steuerprogramm für die RAUMKONSTRUKTION muß nicht permanent laufen, sondern kann durch Knopfdruck oder interaktiv durch einen Sensor z.B. beim Haupteingang gestartet werden.
GRAF+ZYX