Kunst Schwer
als Werbekampagne ist reine Namenswerbung ohne materielles künstlerisches Zwischen- beziehungsweise Endprodukt.
Im Gegensatz zur konventionellen beziehungsweise künstlerisch qualifizierten Werbung und zur Kunst, die von Sponsoren über Werbemedien realisiert wird, erklärt KunstSchwer nicht die Werbemittel und die Werbeaussagen zum Kunstwerk sondern den Werbemechanismus, den Prozeß und die reine Funktion der Werbung sowie ihre theoretische Aufarbeitung zur Kunst.
In der ersten Phase ist nur die systermatisch-funktionale Gestaltung des Namensszuges und des begleitenden Textes vorgesehen.
Evelyne Egerer, Inge Graf+ZYX, Carloyss Hufnagl, Susanne Korab, Daniel Sandner, Alfred Smudits
Projekt TV-Spot : AIKA Medientag
Entsprechend der Konzeption des Projekts KUNST SCHWER als Werbekampagne Medienadäquatheit vor ästhetische Ansprüche zu stellen ist die TV-Werbung gestaltet.
Erstes Ziel jeder Werbung ist es, einen hohen Aufmerksamkeitswert zu erzielen. Im Medium TV, in dem als perfekte Simulation des gesellschaftlichen Systems jede inhaltliche "Sensation" (von Sex bis Crime) bereits systemimmanent erscheint, ist die letzte und radikalste Möglichkeit, Irritation hervorzurufen die Bild-Störung.
Durch sie wird das System TV selbst In Frage gestellt, d.h. die scheinbar reibungslose Funktionstüchtigkeit des Systems, welches alle Inhalte absorbiert und affirmiert erscheint brüchig.
Indem die Bild-Störung berußt hervorgerufen wird, entgeht sie der Einschätzung als systemimmanentes, das System bloß bestätigendes technisches Gebrechen.
Der Spot "Bild-Störung" von KUNST SCHWER setzt somit ein Zeichen der Verwundbarkeit scheinbar perfekter Systemsimulation.
Dieser Anspruch wird ergänzt durch den hohen Aufmerksamkleistert, der durch ästhetisch oder inhaltlich
noch so außergewöhnliche Botschaften nicht erreichbar wäre.
Der Spot bewirkt somit
- auf einer pragmatischen Ebene bloße Werbung für KUNST SCHWER bzw. AIKA (bzw. Humanic), d.h.. er informiert über die Existenz dieser Initiativen bzw. Institutionen.
- Durch die Koppelung der Imitation der Bildstörung mit dem Begriff Kunst (KUNST SCHWER, AIKA) wird eine spezifische Funktion der Kunst unterstrichen, nämlich jene, scheinbar perfekt funktionierende Alltäglichkeit als brüchig darzustellen und zu transzendieren, womit sich der Spot auf dieser Ebene als künstlerisch legitimiert.
Evelyne Egerer, Inge Graf+ZYX, Carloyss Hufnagl, Susanne Korab, Daniel Sandner, Alfred Smudits