Testskript

GRAF+ZYX : Museum of Private Arts

GRAF+ZYX haben sich bereits Ende der 1970er Jahre der »Ästhetisierung des Alltags« auf allen Gebieten einer Cross-Culture verschrieben. Ihre Arbeiten in den Bereichen Video/Computer/Laser/Webkunst und -programmierung, Fotografie, Grafik, Videoskulptur und Musik wurzeln musikalisch im Beat und im Elektronik Rock der 60-er und 70-er Jahre, dem Free-Jazz und der klassischen Moderne, bildnerisch in der Pop Art, im Konstruktivismus, Futurismus, Dada und im zeitgenössischen Design, während die englischsprachigen Liedtexte – immer selbst verfasst und interpretiert – obskuren, existenzialistischen Dialogen mit der Welt gleichen und bei Bedarf durch Modulation der Stimme bis zur nationalsprachlich unbestimmbaren Lautmalerei transformiert werden.

Unter diesen universellen Aspekten lassen sich auch ihr konzeptueller Ansatz und ihre theoretischen Texte zu ihren medienübergreifenden Arbeiten verstehen. Schönheit neben Hässlichkeit und kompliziert-raffinierte Konstruktion neben stereotyper Einfachheit in friedlicher[?] Koexistenz. Eine intellektuell scharfe Formulierung neben einer auf allgemeine Verunsicherung des Publikums abzielenden, bewusst ästhetisch in die Irre führenden, überbordenden Emotionalität bis hin zum Comix. Und glaubt man die künstlerische Intention erfasst zu haben und sich entspannt der Sicherheit seiner Betrachtung hingeben zu können, konterkariert die nächste unterschwellig angesetzte zynische Phrasierung diese Idylle garantiert.
Ihre künstlerischen wie auch ihre kommerziellen Produktionen wollen von ihnen immer als ihre persönliche Zeichensetzung der Abgrenzung vom allgemein Menschlichen und als subversive Kritik an kollektiv »scheinbar« gesicherten Denkweisen und Zeichencodes begriffen werden und darüber hinaus als ganzheitliche Interpretation, als medien- und raumübergreifendes, ästhetisches aber flüchtiges Statement eines »unsagbaren«, intellektuell und emotional divergierenden Ganzen verstanden werden.

Neben der Produktion von Tonkassetten, Schallplatten bzw. Videoclips und Werbung, begannen sie ab 1982, speziell für die Präsentation in Kunstausstellungen, eigene »Mediensynthetische Programme« zu entwickeln. Diese audio-visuellen Gestaltungen waren immer medienübergreifend und multimedial konzipiert und wurden in Form von Tonbandkonzerten, multipel geschichteten Projektionen [S-8 Filme] bzw. Videoprojektionen und mit Live-Tanz oder erweitert durch Versatzstücke der eigenen Kunstproduktion – Bilder und Objekte – aufgeführt. Ihr Schritt in den Raum und dessen »elektronische« Gestaltung wurde von ihnen ab 1984 unter der Bezeichnung »elektronische Architektur« oder »elektrodynamisches Raumdesign« in Ausstellungen und im ORF dem Publikum präsentiert.

© tamara star|R|